Weihnachtsfeier der Rentner in der Niederburg am 14.12.2007

Ich sag es gleich, ich denk wie ihr
Plötzlich steht Weihnachten vor der Tür
Das ganze Jahr ein jeder rum’ eiert,
auf einmal heißt’s nächste Woch’ wird gefeiert
Ich frage noch für welches Pläsier
Du Depp heißt’s, Weihnachten steht doch vor der Tür
Nun steh ich da mit meinem Talent
Hab das Gefühl, mir brennt das Hemd
Ich fühle mich, das ist ein Fakt
Weihnachtlich so richtig nackt.
An meinem Häs’ man sehen kann
Ich bin der Rentner Weihnachtsmann
Mit Schlafanzug und Zipfelkapp
Bin ich gerannt im schnellen Trab
Will mit Euch noch einen heben
Man weiß ja nie, wie lang Rentner leben
Bei Euch da hab ich keine Not
Ihr quatscht euch höchstens selber tot
Denn mit ausgefranster Fresse
kannste nicht mehr alles esse
Die Weisheit stammt vom Weihnachtsmann
Der mit Euch Rentnern sehr gut kann.

Ihr lieben Freunde und Versallen
Renoviert sind diese Hallen,

Denn mit der Weinstub ist’s ne Qual
hier wechselt ständig s’Personal
Die streichen stets die Wände nur
Von Gästebetreuung keine Spur
Die Bärbel war als erste dran
Wollte stehen ihren Mann
Doch ihr Mann kam ihr zuvor
Der Stand nur rum wie ‚n Scheunentor
Der hat es falsch verstanden
Drum nahm sie einen andern
Nun will ich nicht mehr gleich wieder Krach
Aber die Neue ist auch nicht vom Fach
Wenn sie nicht lernt wie ne Wirtin muß sein
Dann wird sie immer nur verkaufen Wein
Ja die Tamara konnte nicht nur gut reden
Die tat auch noch so, als trieb sie’s mit jedem
Ein jeder der in die Weinstub kam
Der fühlte sich als ihr Nebenmann
Und da saß, bei den Weinstubenhocker
Der Geldbeutel meistens sehr oft locker
Und beim Trinkgeld, da wurde nicht gespart
Denn schließlich war sie ja ständig parat
Sie saß fest im Sattel trotz manchem gegaukel
Nur Beppi den schlug’s aus der Eheschaukel
Jetzt wo ich‚s sag, da kommt mir ein Verdacht
Bis jetzt hats bei allen Wirtsleut gekracht
Jeder der hier ausschenkte Wein
Tauschte sich schnell einen Neuen ein
Wollt also ihr auch nen Tausch mal probieren
Da müsst ihr ´nur diese Weinstube führen.

Der gute Hirte ward neu besetzt
Und alle Welt kam angewetzt
Sogar unser Wolfi eilte schnell
Aus dem fernen Radolfzell
Denn wenn eröffnet so ein Laden
Wird man meistens eingeladen
Bier und Wein gab’s auf allen Wegen
Das Paradies früher war ein Scheißdreck dagegen
Der Wolfi saß vorn in der ersten Reihe
Musste er doch 5 Weiber betreue’
Er guckte ganz stolz, wie ein Hahn auf dem Huhn
Bestellte Runde um Runde, was sollt er auch tun
Weil Getränke nichts kosten so dachte der Mann
Hab ich heute mal die Spendierhose an
So mache ich die Damen froh
Und zahle dafür keinen Floh
Für Saturn und Wolfi ist die Welt heut noch heil
Sie leben streng nach dem Motto „Geiz ist geil“
Die Radolfzeller ham das schon begriffen
Da wird er deswegen schon ausgepfiffen
Früher als wir ham’s die Zeller erkannt
Von denen wird er „Knickerbocker“ genannt.

Es war an einem Sommertag
Ich hab geschlafen wie im Grab
Da wachte ich auf, es war sieben vorbei
Und weckte mei’ Doris mit einem Schrei
Wach auf, wir haben soeben verpennt
Sonst bist du um die Zeit schon zu SIEMENS gerennt
Nun mach nicht so’n Krach um viertel nach sieben
Ab jetzt heißt die Losung: „hiergeblieben“
jetzt bist du nicht mehr allein
Sag Alter, findest Du das nicht fein
Nach diesen Worten raste mein Herz
Alle inneren Organe reagierten auf Schmerz
Blitzartig rief mein Gehirn voller Qual
Du wolltest doch heute geh’ in den „Pfohl“
Dein Wein steht um 11 doch schon bereit
Und es lockt viel Zeitvertrieb
Der Hund würd gern mal wieder schnuppern
An den blonden Zuckerpuppen
Mein Zauberwort heißt Honigmündchen
Gesattelt ist das Schäferstündchen –
Das alles sollt jetzt sein vorbei
Wie komm ich raus aus diesem Brei
Ich wollte schnell den Ausweg finden
Doch half kein drehen und kein winden
Ganz deutlich sah ich’s vor mir steh’n
So schön wird’s Dir nie wieder geh’n
Derweil mein Mäuschen sprach zu mir
Fertig ist’s mit Wein und Bier
Jetzt könn’ wir gemeinsam uns vergnügen
Und unseren Garten mal umpflügen
Und haben wir genug von dem sellen
Dann tun wir auch noch Bäume fällen.
Damit’s in der Ehe wieder richtig mal lauft
Hab ich für dich gleich ne Heckenscher’ ‚kauft
Da kannst du dich im Grünen verweilen
Und brauchst nie mehr in ‚ne Kneipe eilen
Ne Überraschung hab ich für Dich parat
Wir zwei verlegen zusammen mal schnell Laminat
Vorher kommen noch Fenster rein
Da haben wir immer Sonnenschein –

Das dumme an dieser ganzen Sache
Die Arbeit sollte ich bloß mache’
Sie spricht tu Dich nicht gleich mokieren
Du wirst doch ‚en paar Möbel transportieren
Mein Plan sieht nämlich folgend aus
Kein Möbelstück muß aus dem Haus
Du rutscht die Möbel rum und num
Guck nicht so blöd, bist doch nicht dumm
Schon ging es los im schnellen Trab
Mir fielen bald die Arme ab
Sehnsüchtig dacht’ ich an die Zeiten
Wo Gaumenkitzler dich begleiten
Und langsam merkte ich benommen
Das Ding wird noch viel schlimmer kommen –

Zum Verlegen eines Boden muß du theoretisch proben
Fertigst ein Verlegeplan, damit du hinten kommst gut an
Nichts da, sagt mei’ Doris dann,
wir fangen gleich da vorne an
das sehe ich auf einen Blick
los geht’s mit den Klick, Klick, Klick
leg den Messstab an und messe
ansonsten hältst du mal die Fresse
Ich leg das Brett aufs Sägeblatt
Und schneid die linke Seite ab
Ich schaue hin, mir ahnt was schlecht’s
Ich hätte schneiden sollen ganz rechts
Mein Häschen brüllt ganz plötzlich los
Selbst für das bist du zu doof
Mehr und mehr wird die Arbeit zum Drama
Selbst der Weltkrieg war humaner
Langsam glättet sich der Graus
Sie gab Befehl, ich führte aus
Die Stimmung war fast zum Verrenken
Ich durfte positiv nur denken
Nur kein negatives Wort
Sonst warste auf der Stelle fort (für immer)
So legten wir den Boden aus
Zankten uns wie Katz und Maus
Die Dielen fügten sich zusammen
Es begann sich zu entspannen
Morddrohungen gab es nicht mehr viele
Wir kontrollierten die Gefühle
Und mit dem letzten Bodenclick
Gingen wir plötzlich durch dünn und dick
Die Baustelle wies’ uns in die Schranken
Mehr als drei Mal am Tag dürfen wir nicht mehr zanken
Jetzt sind wir ein richtiges Rentnerpaar
Jeder ist für den anderen da
Ein bisschen Wehmut klingt mit, wenn ich so schnaufe
Sie kontrolliert, wie viel ich tu’ saufe
Sie machts, aber nur zu meinem Wohl
Deswegen sage ich unverhohl’
Jetzt leben wir das Leben fröhlich
Zusammen sind wir unausstehlich.

Ich bin der Österreicher Grill
Und kann machen was ich will
So tobte er mit gehörigem Krach
Durch’s schöne Örtchen Allensbach
Ich werde Kanada beehren
Vielleicht kann ich da noch was werden
Mein Spezl der Arnie - der ist fei aus Graz
Der hockt jetzt auf Amerika mit ner goldenen Nas
In Kalifornien lässt er sich’s gefallen
Und ist sogar Governer von allen
So was hab ich auch im Sinn
Vielleicht reichts grad zum Präsidenten hin
Die Canadier, die sind gar nicht so verpennt
Die wissen, dass man einen Österreicher „Führer“ nennt
Dann nahm er Rucksack und Bergstock auf
Und ab sollt’ es gehen im Dauerlauf

Die Uschi hing um ihm eine Schnur mit nem Papperl
Drauf stand „ich heiß Martin und halte mein Klapperl“
Meine englische Aussprache ist zwar unschlagbar
Doch mein steirischer Slang ist nicht grad’ tragbar
So stieg er ein in den großen Flieger
Und setzt sich gleich ganz vorne nieder
Die Stewardess sagte: „Herr Grill sind sie blind?“
Hier vorne sitzen nur Mütter mit Kind
Ich möchte aber bleiben, hier kann man sich strecken
Und übrigens kannst du mich ... am Abend besuchen
Der Flugkapitän kam zum Martin hin
Und plötzlich rannt’ dieser nach hinten hin
Der Käptän tat ihm ein Geheimnis verraten
Die ersten 3 Reihen fliegen nicht in die Staaten
Jetzt ging es hinaus in die große Welt
Er wartete, bis der Flieger in Kanada hält
Mit seinem Entry Permit zog er ab eine Schau
Die Beamter fanden das unter aller Sau
Schlussendlich ließen die Kanadier ihn rein
Sie dachten es wär’ einer mit Heiligenschein
Denn die Herren erkannten in kundiger Tat
Mr. Grill is coming from St. Eiermark
Martin hat gesetzt sich ein Ziel
Agrartechnisch, da kann ich sehr viel
denn den Öschibauern ihre Ahnen
Waren mal fußkranke Germanen
So kam er an auf seiner Farm
Sein Körper war schon ganz schön lahm
Doch plötzlich viel alle Müdigkeit ab
Er hatte eine Entdeckung gemacht
Viele Leute waren gekommen
Um ihn zu heißen „herzlich Willkommen“
Die wichtigsten waren auch dabei
Nämlich – Schwein 1 und auch Schwein 2
Die kannten Martin schon von der Raumfahrerei
Schwein 1 erkannte Martin wieder
Und ließ auf seinem Schoß sich nieder
Schwein 2 das hatte sich vertan
Und wollte springen auf seinen Arm
Das hielten die Knochen von Martin nicht aus
Er fiel einfach um und musste nach Haus
Der Rückflug, der war sehr kompliziert
denn halbtote Österreicher werden nicht transportiert
Doch ne kreuzrote Schwester hatte Mitleid wie nie
So kam er zurück nach Germany
Dort bekam er ne Fistel an Arsch ...
Das wars

Jetzt ist vorbei der Sprüche viel
Ich zieh mich um in mein Zivil
Im Neuen Jahr 2008
Da werden wir ganz mit Bedacht
Noch bewusster leben
„Zum Wohl“ ihr Altstrategen

zurück