Ja da sitzen wir nun wieder, ein Jahr unseres Lebens verrann wie nichts, wir haben überlebt - möglicherweise wegen der hier fließenden blutverdünnenden Säfte- oder aber auf Grund der sich bietenden Kommunikationsmöglichkeiten.

Natürlich haben wir uns auch körperlich gestählt.

Schauen wir zurück und lassen das Jahr Revue passieren. Was wurde unternommen und was gelang?

Die Aktivitäten des Jahres beginnen ja immer mit dem von Wölfi organisierten Brandner Ski Rennen der alten Raben. Hier testen die Jungs ihr Ski-Equipment der 70er Jahre, auch ihr Outfit wie Uwes Zipfelmütze kommt langsam wieder in Mode und erregt kein Aufsehen mehr, so dass sich Wölfi bei unserm Erscheinen nicht mehr bei der Pistenwacht entschuldigen musste. Technisch haben die Jungs unheimlich dazugelernt, sie beherrschen den Einkehrschwung nun schon ausgezeichnet, nur der Platzhirsch Wölfi ist in dieser Technik schneller. Von Boris wurden wir mit einer ausgezeichneten Suppe auf die Mutter aller Schlachten vorbereitet (weitet den Magen und läuft schnell durch), so dass wir mit dem vernichten von 5Ltr. Rotwein keine Probleme hatten. Probleme hatten wir mit dem Schnee des zweiten Tages, dieser war nächtens schon zu Tal geflossen.

Die Frühlingswanderung vom Schienerberg nach Ramsen mit Grillvergnügen auf dem Herrentisch fand dieses Mal mit Damenbegleitung statt. Gundi wollte Boris im Auge behalten und bei Wolfgang wissen wir ja er ist ein Reinlichkeitsfanatiker, so wunderte sich also auch keiner, dass er mit seiner Putzfrau anrückte.

Wunderbar, Klasse. Lasst uns das machen. Superidee

Beim Termin dann. Ja ja. Nee nee, nee nee ,nee nee. Jein Jein, jein jein, jein jein. Ach ja dies die Geschichte der Wanderung beim Wein

Der Flug nach Tossa war für einige alte Raben auch dieses Jahr ein Vergnügen Horst wurde mit spanischem Pulver ausgerüstet, ging breitbeinig und setzte zu unserer Freude einen nicht unbeträchtlichen Betrag in Sangria auf der Burg ein. Das von Wolfgang eingeführte Barcelona Ritual (Kaffee am Plac, Rambla, Markthallen, Imbiß auf dem Schiff im Hafen) wurde eingehalten. Peter Casi mit Kariensche bildeten den Abschluss der Tossa Badesaison.

Ende Oktober, kein Mensch mehr am Strand, die Geschäfte geschlossen, Leninbar zu, einsam steigt ein Tscherkesse ins Mittelmeer während Kariensche am Strand als Wellenbrecher fungiert. Doch diese Freuden währen nicht lange, Regen, Sturm und Kälte (gepfiffe hats, da glaubst das ganze Haus geht in die Luft, gefrore habsch, der Peter konnt mich auch im Bett nicht erwärme, drei Pullover habsch übernanner gezogge) erzwingen inhäusige Aktivitäten. Aus dem alten Fernseher werden alle Programme herausgekitzelt. Gegen die Kälte wird die Elektroheizung angeschmissen, doch diese erzeugt nur Wärme im Stecker, dafür entfaltet sich leichter Brandgeruch, man denkt an Kaminfeuer und friert schon nicht mehr so. Doch Peter wäre nicht Dippel Ing für elektrisches irgendwelches wenn er dieser Sache nicht auf den Grund gegangen wäre. Die Ursache wurde von ihm schnell entdeckt, ein Stecker hielt seine Eingeweide mühsam mit Isolierband aus der Gampperschen Geheimkiste beisammen und hatte sicher schon jahrelang vor sich hin gekokelt. Kommentar von Kariensche ei wenn mei Peter des net gefunne hät de ganze Hütt ständ in Flamme. Sehen sie hier diesen Stecker, vermutlich stammt er noch aus der ersten spanischen Elektrifizierungsphase.

Die Herbstwanderung führte uns wieder in die Nähe des Schienerbergs. Wir liefen von Horn nach Gaienhofen und machten Station auf Fidis Alterssitz. Hier wurden wir von Fidi und Doris mit Bier, Wein und Fleischkäs versorgt. Da auch immer mindestens ein Wachhund in der Nähe war, verlief alles in geordneten Bahnen und die Wanderung ging mit einer Busfahrt zu Ende. Unser Dank für Speis und trank nochmals an Doris und Fidi.

Bliebe noch das Grillfest, ausgerichtet von zwei Jubilaren. Musik, Feuer, gute Stimmung trotz vereinzelten Regenschauern. Die Spender hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, so dass die Jubilare mit einer großen Pulle von dannen zogen. Neben den Musikern und Spendern gilt der Dank auch an Hubert, der im Vorfeld des Festes mit dem Fahrrad auf Achse war und alle Plätze der Umgebung auf Tauglichkeit untersuchte.

Die Weihnachtsfeier ist ja immer die letzte Aktion des Jahres, deshalb hier Schluss des Kapitels.

Momentaufnahme bei Tamara

Die alte Rabenschar war durch den Weggang von Tamara und der glücklosen Nachfolgerin Bärbel etwas außer Tritt geraten. Hartnäckig verteidigten die einen die angestammten Futterzeiten, während die anderern den Schwerpunkt eher auf Schaulaufen legten.

Pflicht oder Kür

Gehen wir zu Tamara oder zu Birgit ?

Der Wölfi unterscheidet da sehr streng. Diese kleine gemütliche Stube eignet sich noch Wölfis Meinung nur zu Pflichtübungen, jedenfalls schreibt er das. Unter Beachtung der gegebenen Raumverhältnisse und der Unmöglichkeit hier einen eigenen Tisch für seine Damenmannschaft zu reservieren macht dat ja einen gewissen Sinn. So sind wir also froh, daß Wölfi hier seine Pflicht absolviert, wobei anzumerken wäre, dass auch die Pflicht einige für Schwaben schwere Übungen bereithält z.B. Pülleken in die Runde schmeißen. Wir werden beobachten, ob er sich pflichtgemäß verhält.

Zur Kür und eine wichtige Partie der Kür ist das Schaulaufen, braucht es Publikum, vorzugsweise weibliches. Bei Tamara herrscht nie Mangel an Damen seines Alters, deren spitze Schreie Tamaras Kiecksen übertönen.

Kommt Wolfgang daher solariengebräunt, Ranzenspanner festgezurrt, den Schnurrbart gegen den Strich gebürstet, der Blick schweift in die Runde, verbiegen sich die Frauen die Hälse und raunen: schau mal haste gesehen, schau mal hin Wolfgang ist da und hat heute eine ganze Damenriege im Schlepptau vermutlich ein Treffen der Verflossenen und wie sie Ihn anschaun, die Damen wissen längst Bescheid, dass er den eingesprungenen Rittberger nicht mehr bringt, sondern schon beim einfachen Axel Mühe hat. Aber sie mögen Ihn und lassen Ihm seinen Glauben.

Während Wölfi also fröhlich drauflos akquiriert zetern die alten Raben unbeeindruckt ihre Themen.

Darmspiegelung passt hervorragend zum Wurstsalat.

PSA wird besser durch Betschgräbler, bei dem Wein vergrößert sich nichts, da zieht sich alles zusammen

Rotwein ist gut für jene Knaben die stets hohen Blutdruck haben

Ab und an ein vermutlich neuer Witz:

Die Kuh aus Eigeltingen - ha ha ha

Sie Herr Neger krabbeln sie mal - ha ha ha

Währendessen hat Horst in einem hitzigen Quertischgespräch drei Politiker massakriert und eine große Anzahl Manager in die Wüste geschickt. Wie in der Firma auch setzte er sich über Huberts Verdikt ‚Keine Politik’ mit dem Bibelzitat ‚Du sollst dem Ochsen der da drischt nicht das Maul verbieten’ hinweg.

Einer wird unruhig ja hureseich hab ma nöt mehr zu trinke. Wieder ein Fall für Horst, ja Sakrament noch mal, ich hab schon vor ner halben Stunde ein Pülleken bestellt aber hier bedienen ja Schnecken. Bei dem Wort Schnecken wird Fidi munter schiebt den Hund beiseite und macht sich auf den Weg zur Theke. Dort findet er die säumige Schnecke die in der Weinkarte verzweifelt die Sorte Pülleken sucht. Wie hätte Hausi wohl gesagt? Na aus Balin sind se wohl offensichtlich nicht.

Nun kommt Stimmung auf, die Weißrussin Olga wird weiter bedienen. Blitzartig ist auch Wölfi wieder an unserem Tisch und übernimmt die Gesprächsführung. Wir haben in unserer Runde einen Volksarmisten der hat auf uns geschosse, doch vorher hat er stoi gebrüllt ich glaub der kann russisch. Auf Grüni, reiß dir s Hemd vom Leibe und sing mit Olga die Russische Nationalhymne. Doch Olga blieb entsetzt drei Meter vor dem Tisch stehen, sie hatte Lenin in unserer Mitte gesichtet und murmelte nur entsetzt ‚nicht schon wieder, nicht schon wieder’.

Der vermisste Wein kommt und nach der Anstoßprozedur stimmt ein durstiger das Lied an ‚vielleicht ist noch ein Spender da, Spender da usw. usw.

Wenn bei Boris der weiße Engel erscheint um ihn heim zu geleiten wird schnell noch ein Pülleken geleert, damit man in der Dunkelheit nicht stolpert und getröstet den Heimweg in Angriff nehmen kann. Eine Mittwochsrunde ist zu Ende.

Angela

Wer hätte das gedacht, mein Gott was können wir froh sein dass wir Angela haben. Was diese Frau alles zu Wege bringt ist einzigartig. Ihr habt sicher schon gehört, es war an einem Mittwoch, und sie war bei Putin um die Beziehungen auf allen Ebenen zu verbessern. In ihrer direkten Art kam sie auch gleich zur Sache und bevor sie dahin verschwanden wo Putin sonst nur mit Schröder schwitzte, hörte man von Angela noch ein in Diplomatensprache gehauchtes put in put in. Mehr drang nicht an die Öffentlichkeit, kein Wunder der Mann ist doch immer noch beim Geheimdienst. Auf der Pressekonferenz erscheinen beide ganz gelöst. Angela verkündete Deutschland und Russland hätten ein gemeinsames Problem und das sei der Geburtenrückgang den es zu bekämpfen gelte. Deutschland werde sich also der russischen Regelung anschließen einen Mittwoch zum Tag der Empfängnis zu erklären. Der Mittwoch wird so gelegt, dass bei erfolgreicher Empfängnis die Kinder zu den jeweiligen Nationalfeiertagen geboren werden und als ein Beitrag zum Erhalt der Nation zu werten sind. Die Arbeitgeber sind dazu aufgerufen am errechneten Mittwoch ihren Angestellten einen freien Tag zu gewähren. (Den sogenannten Stichtag).

Deutschland möchte wie bei vielen anderen Themen auch hier eine Führungsrolle in Europa übernehmen.

Frage eines Reporters: Wie gedenken Sie diese Ideen in der Praxis umzusetzen wir wissen doch, dass zum einen deutsche Frauen lieber Karriere machen als Kinder zu gebären und das zum anderen deutsche Männer zeugungsunwillig oder unfähig sind ,sie schwitzen lieber im Fitnessstudio als im Bett ihrer Frauen.

Lassen sie mich zu beiden Aspekten ihrer Frage etwas länger ausholen. Wir haben uns schon immer dafür eingesetzt mehr Kinder zu haben, denken sie an den Slogan lieber Kinder statt Inder. Wir haben eine gebärfreudige Familienministerin in dieses Amt berufen die als leuchtendes Vorbild allen jungen Frauen zeigt, dass Familie und Beruf sehr wohl zu vereinbaren sind, natürlich braucht man dazu das nötige Kleingeld für Tagesmütter Putzfrauen etc. Nun für das Kleingeld gibt es ja die Erziehungsbeihilfe.

Sie haben sicherlich schon davon gehört, dass in Deutschland immer mehr Menschen am Existenzminimum leben, wir werden dafür sorgen es noch mehr werden, denn mit diesen Menschen wächst uns ein riesiges Zeugungspotenzial heran. Wie heißt es doch sehr treffend - Hunger macht geil, oder Liebe ist das Brot der Armen. Schauen sie nach China, Indien - arm aber enormen Geburtenüberschuss.

Das sind natürlich langfristige Vorhaben die wir erst in unserer nächsten Legislaturperiode verwirklichen werden

Konkret werden wir 2008 die Forderung der Grünen ‚Gebärpflicht statt Wehrpflicht’ übernehmen. Natürlich heißt es bei uns Gebärpflicht und Wehrpflicht.

Nun zum zweiten Teil ihrer Frage; der Zeugungsunlust oder Unfähigkeit.

Dieses Problem haben wir schon seit Jahren erkannt. Es ist ja auch so dass immer mehr zeugungsfähige junge Männer unsere Freiheit am Hindukusch oder wo auch immer verteidigen und sich dort ihre Freiheiten nehmen, d.h. sie kommen sehr geschwächt nach Hause und fallen als Zeuger erst mal aus. Aus dieser Einsicht haben wir schon vor Jahren die nationale Zeugungsreserve gebildet und wir werden diese auf jeden Fall für den geplanten Mittwochsstichtag mobilisieren.

Gestatten Sie eine Zwischenfrage

Das mit der Zeugungsreserve klingt mir doch sehr utopisch, können sie das etwas präzisieren?

Aber gern, sehen sie mal, wir können ja da auf Erfahrungen zurückgreifen. Als im verflossenen dritten Reich die Soldaten knapp wurden mobilisierte man den Volkssturm der vorwiegend aus Rentnern bestand von Haus zu Haus ging und

seine Zeugungsaufgabe mit Eifer und Hingabe erfüllte, so dass es trotz Kriegen keine geburtenschwachen Jahrgänge gab. Ein ähnliches Vorgehen werden wir nun auch parteiübergreifend vereinbaren.

Danke für die ausführliche Beantwortung meiner Fragen und bitte arbeiten sie weiter an der Verbesserung der Beziehungen auf allen Ebenen

Hei Ihr alten Raben, habt ihr die Botschaft vernommen?

An einem Mittwoch wird die nationale Zeugungsreserve mobilisiert.

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